Die Stiftung

1992 gründete Trude Schelling-Karrer (1919–2009), Architektin und Witwe des Architekten Erich Schelling (1904–1986), die Schelling Architekturstiftung. Sie wurde dabei begleitet und beraten von Heinrich Klotz (1935–1999), der als Architekturhistoriker das Deutsche Architektur­museum Frankfurt und danach das Zentrum für Kunst und Medien ZKM sowie die Hochschule für Gestaltung als Stiftung öffentlichen Rechts in Karlsruhe gegründet hatte. Im Zwei-Jahres-Rhythmus vergibt die Schelling Architekturstiftung seit ihrer Gründung je einen Preis für Architektur und Archi­tektur­theorie.

Die Architekturstiftung soll innovative Ideen im Planen und Bauen fördern, ausdrücklich sollen daher auch nicht realisierte Entwürfe und Projekte mit Preisen und Auszeichnungen gewürdigt werden, um jenseits der gängigen Praxis durch neue Impulse Spielräume für Fantasien und Visionen zur Gestaltung der räumlichen Umwelt zu eröffnen.

Die Kandidaten/-innen werden ausschließlich von einem Wahlkuratorium ermittelt. Eine Bewerbung durch Außenstehende ist nicht möglich. Das Wahlkuratorium ist international und wechselnd besetzt. Erste Preisträger waren Coop Himmelb(l)au (19929 und Zaha Hadid (1994) zu einer Zeit, in der sie noch nicht durch ihre Bauten weltweit Anerkennung gefunden hatten. Erster Theoriepreisträger war Werner Durth (1992), der durch seine Forschungen zur Enthüllung der Einbindung deutscher Architekten in das Herrschaftssystem des Nationalsozialismus beigetragen hatte.

2012 wurde das Verfahren geändert: In der ersten Jahreshälfte werden der/die Theoriepreisträger/-in gewählt und die Kan­didaten/-innen für den Architekturpreis bekannt gegeben. Jeweils am Tag der Preisverleihung stellen die Nominierten ihre Arbeiten vor, direkt im Anschluss trifft das Wahlkuratorium seine Entscheidung. Der/die Theorie­preisträger/-in wirkt bei dieser Entscheidung mit.

Die Schelling Architekturstiftung kooperiert mit der Stadt Karlsruhe und dem KIT (Karlsruher Institut für Technologie). Als jüngstes Er­gebnis der Zusammenarbeit mit dem KIT wurde 2015 zum ersten Mal der Schelling Studienpreis verliehen, der seitdem alle zwei Jahre alternierend zu den Schelling Architekturpreisen organisiert wird.